Keiler-Bike

Stand 04. August 2008

von Transalp-Finisher Rocky Ritzel


Lohr/Wombach a. Main 03.08.08
Wir Rennradfahrer sind echte Weicheier
… wie kam es zu dieser Erkenntnis?
Sonntag 3. Aug. 2008; 6:45 Uhr Robert und Günter holen mich ab, es geht nach Wombach zum www.keiler-bike.de!
So weit eigentlich ganz harmlos. Start soll um 8:45 Uhr sein. Im Vergleich zu den meisten Rennrad-Events eigentlich eine Zeit, zu der nur Weicheier starten!

8:30 Uhr Startaufstellung - alles macht einen sehr professionellen Eindruck, es kommt wieder mal Transalp-Feeling auf! Spätestens als die letzen Sekunden anbrechen, der Moderator uns noch mal richtig anfeuert und aus den Lautsprecher "Highway to Hell" dröhnt, stehen der Anspannung und dem Transalp-Feeling nichts mehr im Weg. Wir gehen auf eine Einführungsrunde durch den Ort und mir wird sofort klar: Das hier ist kein Spaß und ein lockeres Einrollen wie auf dem Rennrad gibt es hier auch nicht! Links und rechts fliegen sie an mir vorbei, es wird über die Gehwege gesprungen und die Ellenbogen werden für Positionskämpfe ausgefahren. Jeder möchte möglichst weit vorne sein, wenn es eng wird!
Und es wird eng! Auf einer der Abfahrten, ich glaube es war nach Lichtenau, kommt auf einem ohnehin für mich schon heftigen Trail ein "rotes" Hinweisschild "Gefährliche Stelle"! Es geht noch um eine Kurve … und "Wo bitte geht es hier runter???" Geradeaus vor mir sehe ich nur noch Baumkronen. Klaus würde jetzt sagen: "Nein es ist nicht steil, der Trail verliert nur schnell an Höhe"!!! Normalerweise würde ich jetzt absteigen, aber hinter mir fliegen ca. 50 Verrückte auf ihren Bikes wie eine wilde Herde Keiler heran. Es gibt nur 2 Möglichkeiten: Entweder Du wirst von denen lebendig begraben oder Augen zu und durch. Ich entschließe mich für Variante zwei und komme sogar heil in einer wild jubelnden Menschenmasse unten an. Diese, wohl spektakulärste Stelle, war - wie sich später herausstellte - wohl auch der Zuschauer-Spot schlechthin.
Die weitere Streckenführung ging zum Glück erstmal wieder "bergauf" und somit weniger anstrengend ! Von diesem Zeitpunkt an war meine Hemmschwelle doch deutlich niedriger.
Während ich bei Rennrad-Events bei km 40-45 meist erst so richtig eingerollt bin, kamen hier erste Ermüdungserscheinungen. Aber es sollten ja nur noch 10-13 km ins Ziel sein. Doch die letzte Abfahrt hatte es noch mal richtig in sich! Zu allem Überfluss überholte mich hier auch das Führungsmotorrad mit dem Ersten der Langstrecke (103 km), sowie kurz darauf der Zweite der Langstrecke. Zum Glück waren die 1 h vor uns gestartet, sonst hätte ich wohl an meiner Leistung gänzlich gezweifelt. Trotzdem Respekt, wie die hier im Wald fahren.
Endlich im Ziel, wurde ich von Robbi und Günter mit einem frischen Weißbier (alkoholfrei!) empfangen. Danke Jungs für den super Service, … zisch!
Robbi und Günter haben wieder Ihre Klasse gezeigt. Für mich war es die Erkenntnis, dass "bergab" fahren deutlich anstrengender sein kann als "bergauf"!
Den restlichen Sonntag "chillte" ich dann am See.

Ergebnis Mittelstrecke:

Teilnehmer

Platz gesamt

Platz AK 1:

Zeit

-

(672 gewertet)

(225 gewertet)

h:min:sec

-

-

-

-

Ferg, Robert

72

16

02:54:02

Keller, Günter

119

35

03:02:22

Jüngst, Frank

273

90

03:24:11